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Bruno Fischer
Von Stadtwiki
Bruno Fischer (* 22. Oktober 1921 in Pforzheim) war Lehrling in Pforzheim sowie Mühlacker und wurde Opfer der antisemitischen Maßnahmen der NS-Herrschaft.
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Ausbildung
„Ich bin in den Jahren 1936 bis 1938 zur Gewerbeschule Pforzheim gegangen und habe deswegen keine jüdische Schule besuchen müssen. Ich war in dieser Zeit Lehrling für Maschinenbau bei der Firma Gack in Mühlacker. In dieser Zeit war nur noch ein jüdischer Schüler an der Gewerbeschule, Günther Schlorch. Er war auch Lehrling bei Gack.“
Diskriminierungen und Flucht
„Nach der Kristallnacht im November 1938 konnten wir als Juden die Schule in Pforzheim nicht mehr besuchen, aber durch Einfluss der Firma Gack konnten wir unsere Ausbildung an der Gewerbeschule in Mühlacker bis Mai 1939 fortsetzen. Ich musste aus amtliche Anweisung im Juli 1939 Pforzheim verlassen und bin nach Kolumbien ausgewandert. Günther wurde f.t.e.“
Bruno floh über Kolumbien 1941 in die USA, seine Mutter Rebecca überlebte, sein Vater Salomon wurde nach Polen ausgewiesen und lebte bis 1942 in Krakau bzw. Tarnow als Uhrmacher, er ist „f.t.e.“ – das amtliche Kürzel „für tot erklärt“.
Erinnerung
Im Rahmen der Aktion „Stolpersteine“ wurde für Bruno Fischer am 26. Januar 2011 ein Stein vor seiner früheren Schule, der heutigen Ulrich-von-Dürrmenz-Schule in Mühlacker, in den Boden eingelassen.
Literatur
- Gerhard Brändle mit Sarah Hary: „... als ob wir Feinde wären“: jüdische Kinder und Jugendliche in Pforzheim 1933 bis 1945: vom Schul-Getto am Osterfeld zur Deportation ins Lager Gurs (= Pforzheimer Hefte Nr. 10); herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Pforzheim, Pforzheim 2000 ISBN 3-933924-01-4