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Synagoge (Königsbach)

Von Stadtwiki

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Die Synagoge (Königsbach) wurde 1804 auf dem Boden der Grundherrschaft Saint André gebaut und Anfang 1939 abgebrochen.

Geschichte

Erst gab es ab Mitte des 18. Jahrhundert einen Betsaal in einem gemieteten Haus auf St. Andréscher Seite. 1761 sollte der durch einen geplanten Neubau einer Synagoge auf badischer Seite ersetzt werden. Der schon genehmigte Neubau kam aber nicht zu Stande, weil sich die Juden der beiden Herrschaften nicht einigen konnten.

Der Betsaal auf dem Boden der Herren von Saint André wurde bis 1804 auch von den wenigen Steiner Juden benutzt. Die neue Synagoge auf dem Territorium der Herrschaft St. André wurde 1804 gebaut. Die Grundherrschaft von St. André ging bis 1806.

Im Juli 1833 brannte diese erste Synagoge und die angrenzende Mühle ab. In der Mühle Sixt in der Mühlgasse ist heute noch eine Erinnerungstafel, die darauf hinweist, dass die Mühle durch den in der Judenschule ausgebrochenen Brand zerstört wurde.

1834 wurde eine neue Synagoge an der selben Stelle in der Pforzheimer Strasse 5 erbaut. Heute ist diese Straße in Saint-André-Strasse umbenannt. Im Erdgeschoss befanden sich die Schulzimmer, die Lehrerwohnung und das rituelle Bad. Der Betsaal war im oberen Stockwerk. Die israelitische Gemeinde Königsbach war Eigentümer des Gebäudes, die Familie Saint André des Grundstücks. 1859 wurde die Synagoge auf wenigen neu dazu gepachteten Metern um eine Schülertoilette baulich erweitert.

Die Königsbacher Synagoge wurden bis 1938 für Gottesdienste genutzt. Im November 1938, in der Pogromnacht wurde das Gebäude von Pforzheimer und Karlsruher SA- und SS-Leuten völlig zerstört. Die jüdischen Männer wurden bei der Synagoge zusammengetriebenen und gezwungen, Gebetbücher, Torarollen und andere liturgische Gegenstände aus der Synagoge zu holen und davor zu verbrennen. Das Synagogengebäude wurde Anfang 1939 abgebrochen. Die Familie Saint André verkaufte im selben Jahr das Gelände.

Das Grundstück blieb nach 1945 unbebaut. In der Saint-André-Strasse vor dem Grundstück ist seit November 1998 eine bronzene Gedenkplatte in die Strasse eingelassen. An dieser Stelle wurden am Vormittag des 10. November 1938 die Kultgegenstände verbrannt. Das Grundstück selbst ist heute teilweise mit einer Garage und der Zufahrt dazu bebaut.

Vier der ehemaligen SS-Angehörigen, die am Pogrom in Königsbach beteiligt waren, wurden 1947 zu Haftstrafen verurteilt.

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