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SC Neubulach
Von Stadtwiki
Der Sportclub Neubulach 1920 e.V. (kurz: SC Neubulach) ist ein Fußballverein in Neubulach. Die Vereinsfarben sind blau-weiß.
Geschichte
Im Jahre 1920 wurde der damalige FV Neubulach als erster Sportverein der Gemeinde aus der Taufe gehoben. Franz Gauss, Elektromeister aus Neubulach, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Sicher fand dieser Entschluss unter der damals meist ländlichen Bevölkerung im Städtle kein großes Echo, nachdem andere Sport- und Gesellschaftsarten damals einen weit höheren Stellenwert besaßen. Vermutlich wurde auch schon vorher von den Jungen des alten Silberbergwerk-Städtchens Fußball gespielt, doch ab dieser Zeit gab es einen Verein der sich die Förderung des Fußballs auf seine Fahnen geschrieben hatte.
Das erste Fußballspiel, das die Neubulacher austrugen, war ein Spiel gegen Mindersbach. Gleich im ersten Jahr des Bestehens konnte ein Platz „In der Schlipf“, Grundstück der heutigen Arztpraxis Dr. Zoufaly, übernommen werden. Es handelte sich wohl mehr um eine Spielwiese, denn schon bald bemühten sich die Fußballer um ein geeignetes Gelände an anderer Stelle. „In der Schlipf“ war es einfach zu eng geworden. Als geeignetes Gelände erschien den Fußballern ein Grundstück zwischen Neubulach und Liebelsberg (Markung Liebelsberg). Da in der dortigen Gemeinde auch einige Fußballinteressierte und Anhänger des Vereins mit das Sagen hatten, wurde ein ausreichendes Spielfeld dem FV Neubulach pachtfrei überlassen. Später konnte der heutige Sportanlagenbereich im Tausch gegen ein Waldstück von der Gemeinde Neubulach erworben werden.
Die politische Situation nach 1933 machte den Sportlern das Leben schwer. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP war der Verein in seiner Bewegungsfreiheit sehr eingeengt. Höhen und Tiefen wechselten ständig. Auch mit dem deutschen Reichsbund für Leibesübungen (DRL), Gau Württemberg, gab es immer wieder Schwierigkeiten, vor allem wegen zeitweiser Beitragsrückstände.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges tat sein Übriges, die aktiven Spieler wurden zur Wehrmacht eingezogen und so hörte auch der Fußballbetrieb auf. Nach dem Zusammenbruch hatten viele Mitglieder das Glück, nach kurzer Gefangenschaft wieder in die Heimat zurückzukehren.
Schon Ende 1945 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Gespielt wurde gegen Althengstett, Calw, Nagold, Emmingen, Wildberg und Unterreichenbach. Mit Holzvergasern fuhren die Fußballspieler zu ihren Spielen und es waren die Mitglieder Wilhelm Schill (Neubulach) und Elias Züffle (Nagold), die für den Transport der Mannschaften ihre Lkws zur Verfügung stellten.
Nachdem im Jahre 1945 sämtliche Vereine von der französischen Besatzungsmacht aufgelöst wurden, wurde im Dezember 1946 eine Wiedergründungsversammlung abgehalten und der Fußballverein in Sportclub Neubulach umbenannt, vermutlich mit dem Hintergedanken, dass der Verein kein reiner Fußballverein bleiben würde. Richard Breitling wurde zum 1.Vorsitzenden gewählt, der zusammen mit seinem Bruder Eugen an der raschen Aufwärtsentwicklung maßgeblich beteiligt war. Sehr schwierig war es zu dieser Zeit Fahrbefehle von der damaligen Besatzungsmacht zu erhalten und es bedurfte vieler Vorsprachen an verschiedenen Tagen bei der Militärregierung, um die Genehmigung für einen Spielsonntag zu erhalten. Zu den Spielen in nahe gelegene Ortschaften, wie z. B. nach Wildberg, ging man zu Fuß, teilweise mit Musikbegleitung.
Mit den wenigen vorhandenen Fahrrädern fuhren die Fußballer aus Neubulach jeweils zu zweit auf einem Rad nach Emmingen. Mit der einheitlichen Sportkleidung haperte es ebenfalls zu dieser Zeit. Die Spieler stellten auch keine allzu großen Ansprüche und waren froh, wenn sie von der Mutter einen alten Strumpf bekommen konnten, der ihnen damals als Stutzen diente. Manches halbe Pfund Butter, das vom eigenen Mund abgespart wurde, diente als Tauschobjekt für die Fußballschuhe. In die Zeit unmittelbar nach dem Krieg fiel auch das Aufleben einer Damen-Handballmannschaft. Sie setzte sich aber nicht durch, vor allem auch wegen fehlender gegnerischer Mannschaften, und wurde bald wieder aufgelöst.
1946 veranstaltete der SC Neubulach ein Fußballturnier zu einer Zeit, als dies in der näheren und weiteren Umgebung noch eine Sensation war. Der Sieger bekam eine Kiste Äpfel. Das war zu jener Zeit ein begehrter Preis, den die Mannschaft des VfL Nagold mit nach Hause nahm. Im selben Jahr wurde auch schon der Verbandsspielbetrieb aufgenommen, die 1. Mannschaft spielte in der A-Klasse, Unterkreis Calw. Das im Jahr 1947 wieder durchgeführte Pokalturnier bekam besonderes Gewicht dadurch, dass von einem Mitglied ein wertvoller Wanderpokal gestiftet wurde. Dieses Turnier fand aus Anlass der Platzeinweihung statt, denn frühzeitig hatte die Vorstandschaft die Notwendigkeit erkannt, für ein besseres Spielfeld sorgen zu müssen und mit viel Eigenleistung und Unterstützung der Stadt wurde dieses Projekt auch mutig in Angriff genommen. Mag es von der schönen Platzanlage, allerdings ohne Rasen (Humus war zu dieser Zeit Mangelware} gekommen sein, oder auch davon, dass man zu jener Zeit die Jugend für den Fußball noch leichter begeistern konnte.
Im Jahre 1961 wurde der bestehende Sportplatz durch die Gemeinde Neubulach umgebaut. Dieser Umbau kam durch entsprechende Erschließungsarbeiten zustande. Der Platz wurde in westlicher Richtung geringfügig verschoben. Im Zuge der Umbaumaßnahmen, die von der Gemeinde finanziert wurden, konnte auch eine Aschenbahn, eine Hochsprung-, Weitsprung- und Kugelstoß-Anlage mit angelegt werden. Im Juli 1963 wurde der neue Platz eingeweiht, verbunden damit war vom 6. bis 8. Juli ein großer Heimattag.