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Römischer Gutshof „Kanzler“ im Kanzlerwald (Villa Rustica)

Von Stadtwiki

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Teil der Villa Rustica im Kanzlerwald
Schemazeichnung

Der Römische Gutshof „Kanzler“ (Villa Rustica) befindet sich im Pforzheimer Kanzlerwald, östlich des sog. Kanzlersträßchens im Hagenschieß und gilt als eine der besterhaltensten römischen Anlagen in Baden. Durch die vollständige Freilegung ist die Größe eines römischen landwirtschaftlichen Guts dieser Zeit eindrucksvoll zu erkennen. Die Villa wurde 1832 entdeckt und durch die Publikationen von Julius Naeher und Ernst Hermann Wagner als archäologisches Denkmal überregional bekannt gemacht.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Villa rustica portus befindet sich im nordwestlichen Teil des Hagenschieß. Sie war über das Kanzlersträßchen leicht zu erreichen. Eine Anbindung an die neue, zweite Buckenbergauffahrt wird stark vermutet. Östlich des Kanzlersträßchens liegt diese archäologische Anlage auf einem bewaldeten Plateau am Hang des Enztals.

Beschreibung

Die Villa rustica Kanzlerwald auch Villa rustica Hagenschieß oder Villa rustica portus; kurz "Kanzler", ist eine Villa rustica in Pforzheim. Sie ist mit der Villa rustica Enzberg die bekannteste und größte Villa in Pforzheim und Umgebung und befindet sich im Kanzlerwald im Hagenschieß.

Entstehung und Aufbau

Die erste Ansiedlung auf Pforzheimer Gemarkung ist heute als Überrest eines römischen Gutshofes im Kanzlerwald zu finden. Circa aus der 1. Hälfte des zweiten Jahrhunderts stammen die dort freigelegten Grundmauern des Guthofs. Um 263 n. Chr., als der Limes von den Germanen überrannt wurde, wurde die Villa aufgeben.

Eine etwa 95 m lange fast quadratische Umfassungsmauer umschließt verschiedene Gebäude, Grundmauern und einen Brunnen. Die Umfassungsmauer war ca. 60 cm dick. Innerhalb der Umfassungsmauer sind die Grundmauern eines Hauptgebäudes, eines Badehauses und drei Vorrats- und Gesindehäusern mit einem Brunnen zu erkennen. Zugänglich war die Villa rustica über ein Nord- und ein Südtor.

Ausgrabung und Funde

Erstmals untersucht wurde der Gutshof 1832 vom Oberforstrat Arnsperger. Der Ingenieur Näher erstellte 1879 als Erster einen Grundrissplan, den die Pforzheimer Architekten Alfred Waag und J. Koch nach weiteren Grabungen erweiterten.

Von 1966 bis 1975 wurde der Gutshof vom Landesdenkmalamt ausführlich untersucht und restauriert. Seither ist die Anlage öffentlich zugänglich. Ein Modell davon ist im Archäologischen Schauplatz Kappelhof zu sehen. Zu den Fundstücken zählten u. a. auch sog. Terra Sigillata-Scherben.

Die leicht aus dem Boden ragenden sichtbaren Grundmauern wurden mit einer schützenden Mörtelschicht abgedeckt.

Literatur

Weblinks

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