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Peter Hofsaess
Von Stadtwiki
Peter Hofsaess (* 20. September 1941; † 13. Juni 1992) war Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma Thermik Gerätebau GmbH in Pforzheim.
Nachruf auf Peter Hofsaess
Zum Tod von Thermik-Chef Peter Hofsaess: Dynamisch, weitblickend und sozial.[1]
Mit Peter Hofsaess, der am vergangenen Samstag im Alter von nicht ganz 51 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb, hat Pforzheim eine profilierte, dynamische Unternehmerpersönlichkeit verloren. Der gelernte Feinwerk-Techniker hatte sich bereits als 28jähriger, zusammen mit seinem nur wenig älteren Kollegen Udo Witteck, der sein Wissen als Elektrotechnik-Fachmann einbrachte, mit der Firma Thermik Gerätebau auf dem Gebiet der temperaturabhängigen Miniatur-Schaltgeräte selbständig gemacht. Zügig wurden nach der Firmengründung wichtige Abnehmer als Kunden gewonnen: aus der Elektroindustrie, aus der Computerbranche, aus der Haushaltsgeräteindustrie, ja sogar bis hin zur Luft- und Raumfahrtindustrie. Zweistellige Umsatzwachstumsraten stellten sich ein, nicht zuletzt Frucht des Ideenreichturns von Peter Hofsaess. Soviele technische Innovationen kamen aus dem Kopf dieses brillanten Technikers, daß die Umsetzung in konkrete Produkte oft gar nicht so schnell der „Ideenproduktion" folgen konnte. Qualität der Erzeugnisse, und Zuverlässigkeit war für Hofsaess mit ein Schlüssel zum Erfolg.
Als Chef galt Peter Hofsaess als ein überaus fortschrittlich-sozial eingestellter Unternehmer. Im politischen Bereich war das CDU-Mitglied selber nicht aktiv; Hofsaess nahm aber stets regen Anteil am Engagement seiner Frau im CDU-Ortsverband Buckenberg-Haidach. Charakteristisch für seine Einstellung, daß er 30 „Boat People", die anfangs der achtziger Jahre in Pforzheim Aufnahme fanden und betreut wurden, als Mitarbeiter in seiner Firma aufgenommen hat.
Nach verschiedenen Stationen — begonnen wurde einst in der Erbprinzenstraße — bezog Thermik bekanntlich 1988 ein neues Fabrikgebäude im Altgefäll, Krönung der bisher geleisteten Arbeit von Peter Hofsaess. 200 Personen sind hier beschäftigt, hinzu kommen 100 Heimarbeiterinnen. Bezeichnend für den dynamischen, zupackenden, dabei nüchtern abwägenden Unternehmer Peter Hofsaess, der nach dem aus familiärem Grund erfolgten Rückzug seines Gesellschafter-/Geschäftsführer-Kollegen Udo Witteck ans der Firma in diesem Frühjahr (Witteck ist als Freiberufler Thermik weiterhin freundschaftlich verbunden) zuletzt Alleingeschäftsführer und -gesellschafter war, ist das bereits im Mai 1990 erfolgte Engagement in der ehemaligen DDR, in Großfurra bei Sondershausen, wo heute 80 Personen beschäftigt werden. Und im Dezember 1991 wurde dann weitblickend aus Treuhand-Besitz die High-Tech-Firma Tetelda. Keramische Bauelemente in Hermstorf (Thüringen) erworben. Schließlich ging Thermik, aus Kostengründen, zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Stammhauses, nach Malaysia: Dort soll im Juli eine Fertigung von Komponenten anlaufen, die dann in Pforzheim in die Montage eingehen.
Peter Hofsaess war es nicht vergönnt, den Weg der florierenden Thermik-Firmengruppe, die auch seit einigen Jahren in den USA eine kleinere Tochterfirma hat, weiterhin zu gestalten. Hofsaess hinterläßt Witwe und fünf Kinder, drei im Erwachsenenalter und zwei noch minderjährige. Der Familie gilt das Mitgefühl breiter Bevölkerungskreise.
Einzelnachweise
- ↑ Pforzheimer Zeitung: Zum Tod von Thermik-Chef Peter Hofsaess: Dynamisch, weitblickend und sozial. Ausgabe vom 17. Juni 1992.