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Hermann Leicht
Von Stadtwiki
Hermann Leicht (* 13. Juni 1928 in Pforzheim; † 12. November 2013) war Rektor an der Pforzheimer Buckenbergschule und Gemeinderat.
Leben
Im Kreis von vier Geschwistern im Umfeld der Hermannstaffel herangewachsen, besuchte Hermann Leicht die Holzgartenschule und anschließend das Reuchlin-Gymnasium, nachdem sich die Eltern geweigert hatten, ihren Sohn einer dem Dritten Reich entwachsenen nationalpolitischen Erziehungsanstalt – Napola – zu überantworten. Mit der Länge des Krieges wurde ein kontinuierlicher Schulbesuch immer mehr in Frage gestellt. Anstatt auf der Schulbank befand sich Hermann Leicht beim Sammeln von Sanddornbeeren im Südbadischen, bei Schanzarbeiten in der Gegend von Luneville, beim Arbeitsdienst in Heilbronn und schließlich als noch nicht einmal Siebzehnjähriger bei einer Spezialeinheit der Infanterie in Lauingen an der Donau. Als Angehöriger des letzten Aufgebots kehrte er im zeitigen Frühjahr 1945 zu Fuß von Bayern nach Steinegg zurück, wo seine in Pforzheim ausgebombten Eltern eine Zuflucht gefunden hatten. Für Zivilkleider tauschte der Uniformierte seine Kommunionuhr ein.
Nach der Rückkehr der Familie nach Pforzheim wurde der Schulbesuch im Frühjahr 1946 wieder aufgenommen, zuerst in der Brötzinger Schule, dann in der Dillweißensteinschule und schließlich am angestammten Platz an der Simmlerstraße. Im Juli 1949 legte Hermann Leicht mit gutem Erfolg die Reifeprüfung ab. Da ein Hochschulstudium im Blick auf die finanzielle Lage des Elternhauses nicht in Frage kam und sich der bekannte Mitbürger schon frühzeitig für den Lehrerberuf entschieden hatte, besuchte er die später in Lehrerakademie umbenannte Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe.
Bis zu seiner Ernennung zum Rektor der Buckenbergschule im Jahr 1971 – 1992 erfolgte die Zurruhesetzung – war Hermann Leicht an elf Schulen, zum Teil als Alleinlehrer, tätig: in Steinegg, Ettlingen, Öschelbronn, Ersingen, Schluttenbach/Albtal, Wilferdingen, Mühlhausen/Würm, Huchenfeld, Brötzingen I, Südstadtschule und Brötzingen II, einer Schule, an der er vier Jahre lang Konrektor war. Im Mai 1988 wurde er zum Geschäftsführenden Schulleiter für die Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen im Bereich des Stadtkreises Pforzheim bestellt.
1957 Mitglied der CDU geworden, kam er 1964 als Nachrücker für den verstorbenen Albert Waibel in den Gemeinderat. Er war in verschiedenen Gremien als Vorstandsmitglied tätig, arbeitete im Schulausschuss und Schulbeirat, als Stadtrat im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, im Sportausschuss und Stadtwerkeausschuss. Oberbürgermeister Dr. Joachim Becker ehrte ihn 1999 als dienstältesten Gemeinderat für 35-jährige Mitgliedschaft im Gemeinderat mit der Portus-Medaille.
Quellen
- Pforzheimer Zeitung: Humanität als Lebensinhalt. Ausgabe vom 12. Juni 1993.
- Stadtarchiv Pforzheim, Archivsignatur S1-29-L-028