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Von Stadtwiki

Hans Ballmann

Hans Ballmann (* 8. Februar 1902 in Schillingsfürst; † 5. Februar 1970 in Calw) war Sattler in Calw. Er gehörte für die KPD und die Freien Wähler dem Gemeinderat an und war von 1946 bis 1948 Mitglied des Kreistags.

Leben

Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Tapezierer und Polsterer. Er trat 1921 der Gewerkschaftsbewegung bei und wurde Mitglied der SPD. 1923 zog er nach Calw und heiratete noch im gleichen Jahr Jetta Wirth. Im Frühjahr 1925 machte sich Ballmann vorübergehend selbständig, nachdem er die Meisterprüfung abgelegt hatte.

Ballmann trat im Oktober 1930 der KPD bei und wurde aufgrund seiner Fähigkeiten und seiner Redegewandtheit zum Leiter der Ortsgruppe Calw gewählt. Nach einer Saalschlacht mit Nationalsozialisten wurde er 1931 zu drei Monaten Haft verurteilt. Ab März 1933 war er vier Monate in Schutzhaft im Lager Heuberg. Nach der Verteilung von verbotenen zeitschriften wurde er im Juni 1935 erneut inhaftiert. Am 29. April 1936 wurde er vom Oberlandesgericht Stuttgart wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu vier Jahren und zwei Monaten Zuchthaus in Ludwigsburg verurteilt. Später wurde er erneut inhaftiert. Im März 1944 wurde er von Welzheim ins KZ Dachau verlegt. Von dort kam er Anfang September 1944 in das Lager Hof-Moschendorf, das am 13. April 1945 von den Amerikanern aufgelöst wurde.

Zurück in Calw eröffnete er in der Lederstraße wieder ein Polsterer- und Tapeziergeschäft. Noch 1945 wurde er zum Kreishandwerksmeister gewählt. Dieses Amt hatte er in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Zeit bis 1954 inne. Von 1946 bis 1948 war er Mitglied des Kreistags. Im Calwer Stadtrat erhob Ballmann seine Stimme von 1948 bis 1962. Nach dem Verbot der KPD im Jahre 1956 kandidierte er auf der Liste der Freien Wähler.

Hans Ballmann gab 1960 sein Geschäft auf und zog sich mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Die lange Haftzeit hatte ihn gesundheitlich stark geschwächt. Er starb am 5. Februar 1970 in Calw.

Weblinks

• leo-bw.de
• Widerstand brachte ihn hinter Gitter, Schwarzwälder Bote, 4. Februar 2020