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Andreas Counis
Von Stadtwiki
Andreas Counis († 15. September 1849 in Rastatt) war ein Reiter im 1. Dragoner-Regiment und Revolutionär. Er war Akteur während des revolutionären Aufstandes gegen den badischen Kriegsminister Hoffmann. Er wurde wegen Meuterei und Treulosigkeit verurteilt und in Rastatt erschossen. Ein Obelisk auf dem Hauptfriedhof Pforzheim erinnert bis heute an ihn.
Leben
Er stammte aus Genf. 1832 zog die Familie nach Pforzheim, wo sein Vater die erste Scheideanstalt errichtete. Andreas besuchte das traditionsreiche Pädagogium am Schulplatz, den Vorläufer des Reuchlin-Gymnasiums. Er gehörte dem 1. Dragonerregiment an, das von Karlsruhe nach Rastatt befohlen wurde, um die Meuterei revolutionär gesinnter Truppen niederzuschlagen. Als in Rastatt der Kampfeinsatz angeordnet wurde, sprengte Andreas Counis vor die Front und rief: Nicht gegen unsere Brüder kämpfen! Die Säbel stecken lassen! Zugleich drohte er, jeden niederzustechen, der gegen die Meuterer vorgehe. Ein großer Teil der Soldaten folgte spontan dieser Aufforderung. Mit lautem Hurrah! und Hecker hoch! machte die Schwadron kehrt. Doch Counis musste seine mutige Tat mit dem Leben bezahlen: Am 23. Juli wurde Rastatt nach langer Belagerung durch preußische Truppen eingenommen. Counis wurde wegen Treuebruchs und Hochverrats am 14. September 1849 von einem preußischen Standgericht zum Tode verurteilt und am darauf folgenden Tag erschossen. Sein Bruder Adam ließ die Leiche nach Pforzheim überführen und im Garten neben der Fabrik der Familie Counis bestatten (heute überbaut mit der Alfons-Kern-Schule). Das Grab erhielt einen Obelisken als Grabstein. Der originale Obelisk befindet sich heute im Stadtmuseum, eine Kopie steht auf dem Hauptfriedhof.
Nach Andreas Counis ist die Andreas-Counis-Straße im Rodviertel benannt.
Literatur
- Konstantin Huber: Revolution 1848/49 - auch im Enzkreis?, in: Der Enzkreis. Jahrbuch 8. Pforzheim 1999, S. 57-73, hier S. 67-68. (PDF)