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Benckiserbad

Von Stadtwiki

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Benckiser-Flussbad in Pforzheim

Das Benckiserbad war ein öffentliches Schwimmbad in Pforzheim. Es wurde am 20. Juni 1921 eröffnet. Mit der Eröffnung des Nagoldfreibades gingen die Besucherzahlen zurück, mit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad komplett geschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Das 130 Meter lange Schwimmbecken befand sich auf einem Gelände mit einer Gesamtfläche von circa 2.100 m² zwischen dem Benckiserwehr und der Benckiserstraße. In das Badegelände wurde auch das für die Erweiterung der Simmlerstraße vorgesehene Gelände mit einbezogen. Das Badegelände hatte eine Gesamtfläche von 2100 m² und befand sich in städtischem Besitz. Zwischen dem Benckiserwehr und der Benckiserstraße wurde das für die Verlängerung der Simmlerstraße vorgesehene Gelände in das Anlagegebiet des Freibades einbezogen. Das Benckiser-Flussbad befand sich wenige Meter westlich der Benckiserbrücke. Es war ein Flussbad in der aufgestauten Enz.

Beschreibung

Das Benckiserbad hatte eine Länge von 130 Meter und eine größte Wassertiefe von 1,88 Meter. Der Zugang zum Bad erfolgte von der Schwebelstraße aus, damit das Bad für Straßenbahnbenutzer leicht von der Haltestelle Westliche Karl-Friedrich-Straße erreicht werden konnte. Am Eingang des Benckiserbades befand sich ein Kassenhäuschen, in nördlicher Richtung entlang der Einfriedigung waren eine Einstellhalle für Fahrräder und eine Auskleidehalle für das Sonnenbad angeordnet. Für dieses Sonnenbad war, nördlich des Werkkanals, eine Rasen- und Kiesfläche vorgesehen, begrenzt durch die Schwebel-, Zerrenner- und Benckiserstraße und im Ausmaß von 48 auf 65 Meter. Über dem Werkkanal wurde eine Brausehalle in einfachem Holzfachwerk mit Bretterschalung erstellt. Diese Halle erhielt in der Mitte einen Turmaufbau, in den in Höhe von fünf Meter ein Holzbehälter für die Brausen eingebaut wurde. Durch eine Pumpe wurde das Wasser direkt aus dem Werkkanal entnommen und in den Hochbehälter gedrückt. Der Wasserabfluß erfolgte wieder in den Werkkanal, so dass jede Kanalisation entfallen konnte. Die Technik der Kläranlage war zu dieser Zeit noch nicht entwickelt. Das Becken für Nichtschwimmer war ein Meter tief, ansonsten reichte die Wassertiefe bis 1,88 Meter. Den Zugang zu den Becken vermittelten fünf in die Böschung eingebaute Treppen aus Sandstein. Die ganze Anlage wurde durch einen zwei Meter hohen Bretterzaun abgegrenzt. Innerhalb des Bades trugen Sträucher zur Verschönerung bei Das Flussbad wurde ermöglicht durch Aufstau der Enz oberhalb der Benckiserbrücke. Das Badegelände hatte eine Gesamtfläche von 2.100 m², der Badeabschnitt in der Enz hatte eine Länge von 130 m. Im Bereich des heutigen Messplatzes befand sich ein „Sonnenbad“ mit Rasen- und Kiesflächen. (Textauszüge Pforzheimer Kurier vom 04. Juni 1955)

Geschichte

Baugeschichte

Die ersten Entwürfe für ein Flussbad im Westen der Stadt gingen auf das Jahr 1911 zurück. Diese Entwürfe konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert werden.

Erst als ein Absturzwehr errichtet wurde, konnte innerhalb des bestehenden Korrektionsprofils ein Schwimmbecken geschaffen werden, ohne dass aufwändige Einbauten erforderlich wurden, die sonst eventuell den Hochwasserabfluß behindert hätten. Als es am 20. Juni 1921, einem Montag, mit sportlichen Veranstaltungen des 1. Badischen Schwimmclubs Pforzheim eingeweiht wurde, betrug die Wassertemperatur elf Grad Celsius. Kurioserweise war das Benckiserbad zunächst nur als Männer- und Knabenbad gedacht. Als jedoch die Pforzheimer „Frauenwelt“ heftig protestierte, wurde das Bad auch dem weiblichen Geschlecht zugänglich gemacht. Die Gesamtkosten betrugen rund 215 000 Mark. Weitere 20 000 Mark mussten für das Inventar (Tische, Bänke, Stühle, Badetextilien usw.) aufgebracht werden. Sparsamkeit war deshalb oberstes Gebot. Erst vier Monate nach Errichtung des Benckiser-Bades hatten Frauen Zutritt. Das Bad wurde so umgestaltet, dass ein „Familienbad“ entstehen konnte.

Flussrenaturierungen

Auftakt für die Renaturierung von Enz und Nagold in Pforzheim bildete die Landesgartenschau 1992 im Bereich zwischen dem Stadtzentrum und der Autobahn A8 im Osten Pforzheims. Dort wurde die Enz aus einem vor etwa hundert Jahren nach rein technischen Vorgaben ausgebauten Fluss in einen naturnahen Fluss umgestaltet. 2004 wurde im Enz-Abschnitt Fischersteg – Brötzinger Brücke der befestigte Bereich des ehemaligen Benckiserbades (Messplatz) belassen, um an die Zeit dieses Flussbades zu erinnern.

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